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Neckar Schurwald

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Vor bald 50 Jahren wurden Baltmannsweiler und Hohengehren vereint. Beide Ortsteile blicken auf eine lange Geschichte zurück.

Ein Jubiläumsbier, eine eigene Briefmarke samt Stempel, ein Jubiläumslogo und noch viel mehr haben sich die Akteure in Baltmannsweiler ausgedacht. Denn in der Schurwaldgemeinde gibt es eine ganze Menge zu feiern. Mit einem regelrechten Jubiläumsreigen soll an gleich drei Ortsjubiläen erinnert werden, denn Hohengehren kann 2025 auf eine 750-jährige Geschichte und Baltmannsweiler bereits in diesem Jahr aufs 725-Jährige zurückblicken. Außerdem liegt nächstes Jahr die Vereinigung der beiden Ortsteile 50 Jahre zurück. Und daraus leitet sich auch das Jubiläumsmotto ab: „Halbes Jahrhundert – volle Gemeinschaft.“
An erster Stelle des Festreigens ist der Festakt gestanden, der an diesem Freitag im Kulturzentrum Baltmannsweiler über die Bühne gegangen ist. Dabei hat Manfred Waßner einige historische Schlaglichter aufleuchten lassen. In seinem Festvortrag ist der Kreisarchivar auf die Wirtschaftslage auf dem Schurwald vor 500 Jahren eingegangen, er hat die württembergische Herrschaftsgeschichte gestreift und die Verwüstungen während des 30-jährigen Krieges aufgezeigt. Diese Zerstörungen seien auf dem von Waldwirtschaft geprägten Schurwald viel tiefgreifender und anhaltender gewesen als beispielsweise in den von der Natur begünstigten benachbarten Tälern von Neckar und Rems, die allein wegen des Weinbaus und der fruchtbareren Böden deutlich einkommensstärker aufgestellt waren.
Seine Recherchen wird Waßner außerdem in ausführlicherer Form schriftlich festhalten. Zu erwarten sei keine klassische Ortschronik, eher eine thematische Aufarbeitung der Geschichte der Schurwaldgemeinde, erklärte der Kreisarchivar, der als möglichen Zeitraum für die Veröffentlichung Ende 2025 bis Anfang 2026 nennt.
Weil sich die Jubiläen wie Perlen einer Kette aufreihen, feiert man in Baltmannsweiler von Oktober 2024 bis Ende 2025. Dafür hat ein Projektteam der Gemeinde um Sebastian Bauer, dem stellvertretenden Hauptamtsleiter, zusammen mit den Vereinen und Organisationen im Ort einen achtseitigen Jahresplaner als Festkalender erstellt.

Gründung des neuen Vereinsrings
Monat für Monat sind dort Veranstaltungen im Zeichen der Jubiläen von der Hocketse über die Ausstellung historischer Postkarten bis zum Dorffest, einem historischen Filmabend, Wanderungen und Führungen mit dem im vergangenen Dezember neu gegründeten Heimat- und Geschichtsverein verzeichnet. Und wenn noch weitere gute Ideen entstünden, sei noch Platz für mehr, erklärte Bauer.
Bürgermeister Simon Schmid betont die Einzigartigkeit dieses Festreigens mit gleich drei Gemeindejubiläen. Nach seinen Worten wird das Miteinander dank der Vereine und Organisationen nun greifbar: „Ich erhoffe mir, dass das Festjahr die Gemeinschaft vor Ort weiter stärkt und zeigt, wie lebenswert unser Ort für alle Generationen ist.“ Wie gut das Miteinander funktioniert, zeigt auch die Gründung des neuen Vereinsrings mit dem Namen Arbeitsgemeinschaft Baltmannsweiler und Hohengehrener Vereine vor gut einem Jahr, der die Hocketse an diesem Wochenende auf die Beine stellt.

Mit dem Festwochenende starten die Feierlichkeiten
Auftakt:
 Beim Festakt für geladene Gäste an diesem Freitag ist erstmals das eigens gebraute Jubiläumsbier ausgeschenkt worden, das von der Lammbrauerei Hilsenbeck in Gruibingen (Kreis Göppingen) gebraut wird. Das Jubiläumsbier soll in Flaschen in den lokalen Einzelhandel kommen. Von jeder verkauften Kiste geht ein Euro an einen sozialen Zweck.
Hocketse: Zünftig gefeiert wird am Samstag und Sonntag, 26. und 27. Oktober, auf dem Festplatz mit einer Hocketse. Bürgermeister Simon Schmid eröffnet das Fest am Samstag um 15 Uhr mit dem Kindernachmittag. Ab 21 Uhr herrscht Barbetrieb und Party mit DJ Rainer. Am Sonntag folgt um 10 Uhr ein ökumenischer Gottesdienst, ab 13.30 Uhr tanzt die Gruppe „Candy Sticks“, von 14 bis 16.30 Uhr spielt der Musikverein Baltmannsweiler auf. Den ganzen Tag über findet ein Flohmarkt statt. (com)