Kategorie

Nürtingen

Kategorie

Die Stadt Wendlingen und die Malteser haben eine gemeinsame Vereinbarung zur Spielzeitbetreuung in den städtischen Kitas unterzeichnet.

Kurz vor Weihnachten unterzeichneten Wendlingens Bürgermeister Steffen Weigel und Malteser-Bezirksgeschäftsführer Marc Lippe den Vertrag zur Spielzeitbetreuung in den Wendlinger Kindertageseinrichtungen. Ab dem kommenden Jahr wird die Betreuung zunächst im Kindergarten Stadtmitte mit zwei Gruppen für insgesamt 30 Kinder beginnen. Im Frühjahr soll das Angebot dann auf den Kindergarten Hebelstraße ausgeweitet werden.
Mit der neuen Kooperation will die Stadt Wendlingen die Kinderbetreuung zuverlässiger gestalten, wie Bürgermeister Steffen Weigel betonte. In den vergangenen zwei Jahren hatte der zunehmende Fachkräftemangel in den Kitas zu verkürzten Öffnungszeiten geführt – sehr zum Unmut vieler Eltern. „Kinderbetreuung ist ein extrem herausforderndes Feld“, erklärte Weigel. Er hob hervor, dass die Fachkräfte in den Kitas oft unter erheblichem Druck stünden, insbesondere da viele Eltern auf eine verlässliche Ganztagsbetreuung angewiesen seien. Diese Überlastung sei ein weiterer Grund, das sogenannte „Offenburger Modell“ einzuführen. Dabei ergänzen die Malteser das bestehende Angebot der Kitas mit einer Spielzeitbetreuung am Nachmittag. „Das Wichtigste bei der Kinderbetreuung ist ein verlässliches Angebot“, betonte Weigel. „Mit der Spielzeitbetreuung können wir das endlich sicherstellen.“ Dank des neuen Konzepts könnten Kinder bis zu 40 Stunden pro Woche betreut werden.


Verlässlichkeit und bessere Planung
Alexandra Korr, zuständig für Bildung und Betreuung im Wendlinger Rathaus, erläuterte, wie das Angebot umgesetzt werden soll: Geplant sei eine Betreuungszeit von 7.30 bis 13.30 Uhr durch das Kita-Personal. Im Anschluss übernehmen Mitarbeitende der Malteser, die bis 15.30 Uhr die Spielzeitbetreuung in den Kindergartenräumen anbieten. „Das schafft Planungssicherheit für alle Beteiligten“, erklärte Korr. Davon profitierten sowohl die Familien durch ein verlässlicheres Angebot als auch die Fachkräfte, die spürbar entlastet würden. Auch die Stadt gewinne, da sie ein besser planbares Betreuungssystem anbieten könne. Marc Lippe, Bezirksgeschäftsführer der Malteser, und Flora Kicmari, Leiterin der Spielzeitbetreuung, stellten das Konzept noch einmal vor. Nach einer Pilotphase in der Nürtinger Kita Enzenhardt wird das Modell inzwischen in vier Nürtinger Kitas umgesetzt. Auch in Aichtal und Ostfildern wird die Spielzeitbetreuung angeboten, während in Filderstadt derzeit noch über die Einführung beraten wird. „Ich komme gerade von der Vertragsunterzeichnung in Leinfelden-Echterdingen“, berichtete Lippe. Statt vom „Offenburger Modell“ spricht er inzwischen lieber vom „Nürtinger Modell“: „Wir haben das Konzept weiterentwickelt.“
Ziel der Spielzeitbetreuung sei es, die Betreuungssituation zu entspannen und die pädagogischen Angebote sinnvoll zu ergänzen. Speziell geschulte Mitarbeitende übernehmen für zwei Stunden am Nachmittag die Aufsicht. Die Vorbereitung sei intensiv, betonte Kicmari: „Sie umfasst 40 Stunden Fortbildung, darunter pädagogische Schulungen, einen Erste-Hilfe-Kurs und Präventionsseminare.“ Dabei werde großer Wert auf sensible Themen wie den Umgang mit Nähe und Distanz, wertschätzende Kommunikation und das Vermeiden von Machtgefällen gelegt. „Viele nutzen die Spielzeitbetreuung auch, um in den Beruf der Erzieherin hineinzuschnuppern“, fügte Kicmari hinzu.

Info: Für Wendlingen suchen die Malteser aktuell noch Mitarbeitende. Wer sich für die Arbeit in der Spielzeitbetreuung interessiert, kann sich unter www.malteser-neckar-alb.de/spielzeit informieren und Kontakt aufnehmen.