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Astrid Diels

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Die Stadt treibt den Ausbau des Glasfasernetzes weiter voran. Im Rahmen des Förderprogramms „graue Flecken“ wurde die Aufgreifschwelle für förderfähige Glasfaseranschlüsse auf 100 Mbit/s (Download) erhöht.

In Nürtingen betrifft dies gut 2.500 Anschlüsse in Wohnungen und rund 230 in Gewerbebetrieben. Um das Glasfasernetz entsprechend auszubauen sind etwa 70 Kilometer Tiefbauarbeiten und gut 130 Kilometer Rohrverbände geplant. Die Kosten belaufen sich auf rund 21,5 Millionen Euro. Dank der Förderquote von 90 Prozent – 50 Prozent werden vom Bund gefördert und 40 Prozent durch Kofinanzierung durch das Land Baden-Württemberg beläuft sich der Eigenanteil der Stadt auf etwas mehr als zwei Millionen Euro. Das Breitbandnetz wird von der Stadt geplant und gebaut. Dies bedeutet, dass Nürtingen Eigentümerin ist. Für den Betrieb selbst ist ein Telekommunikationsanbieter erforderlich und nach einer entsprechenden Ausschreibung erhielten die Stadtwerke Nürtingen hierfür den Zuschlag. Der Vertrag, der am Dienstag, 23. April von Oberbürgermeister Dr. Johannes Fridrich, dem Technischen Beigeordneten Johannes Martin und dem Geschäftsführer der Nürtinger Stadtwerke, Volkmar Klaußer unterzeichnet wurde, hat eine Laufzeit von vorerst sieben Jahren mit der Option auf zweimalige Verlängerung um jeweils fünf Jahre.
Die Netzplanung erfolgt in Abstimmung mit dem Netzbetreiber und die Übergabe an die Stadtwerke zum Betrieb erfolgt abschnittweise. Die Vergabe der Ausführungs-Planung ist bis Mitte 2024 geplant, die Ausführungs-Planung und Ausschreibung der Bauleistung sollen Ende 2024, respektive Anfang 2025 abgeschlossen sein, damit Mitte 2025 mit den Bauarbeiten für den Glasfaserausbau begonnen werden kann. Die Stadtwerke haben sich verpflichtet, das Netz zu betreiben und die Versorgung der Teilnehmenden mit den Telekommunikationsdiensten sicherzustellen. Ebenso gewähren die Stadtwerke bei entsprechender Anfrage auch anderen Netzbetreibern den Zugang zum Netz – gegen festzulegende Gebühr. Mittels Einnahmen für die Nutzung des Netzes, nämlich einer Fixpacht pro hergestelltem Gebäudeanschluss und einer Zusatzpacht pro aktiven Anschluss, soll der Eigenanteil der Stadt von 2,15 Millionen Euro refinanziert werden.

Im neuen Baugebiet „Greutlach II“ können künftig Einfamilien- und Doppelhäuser entstehen. Bürgermeister Joachim Kälberer richtete bei der feierlichen Übergabe mahnende Worte an die Behörden.

„Dieses Baugebiet mit Blick auf die Schwäbische Alb ist eines der Schönsten in unserer Gemeinde“, konstatierte Bürgermeister Joachim Kälberer. Kürzlich fand die offizielle Übergabe des jetzt voll erschlossenen Baugebietes „Greutlach II“ durch die Gemeinde und die beteiligten Erschließungsunternehmen statt.

Die 36 Bauplätze auf dem neuen Baugebiet am Ortsausgang in Richtung Großbettlingen können ab sofort mit Einfamilien-, Doppelhäusern und Geschosswohnungsbau bebaut werden. Das Baugebiet ist bereits zukunftsorientiert mit einem Glasfasernetz und einer Ladesäule mit Car-Sharing ausgestattet.

„Wir mussten viele bürokratische Hürden überspringen und arbeiten seit dem 5. September 2017 an der Erschließung des Baugebiets“, richtete der Bürgermeister kritische Worte in Richtung Behörden. Kälberer mahnte: „Unser Wirtschaftsstandort Deutschland kann sich so etwas nicht mehr leisten.“ Er begrüßte zur Übergabe des neuen Baugebiets 60 Besucher, darunter Gemeinderäte, Grundstückseigentümer und Vertreter der ausführenden Baufirmen. Dankesworte an alle Beteiligten richtete Uta Berner, Geschäftsführerin der das Projekt koordinierenden Kommunalberatung Infrastrukturentwicklung (KKB). „Die Abmarkung der Grundstücke ist vollzogen, sodass jetzt jeder seinen Bauplatz finden kann“, sagte Berner. Die Erschließung dieses Bauabschnittes sei als private Maßnahme umgesetzt worden. Die Erschließungskosten seien im Rahmen der kalkulierten 3,2 Millionen Euro geblieben, sodass man den anvisierten Kostenbetrag von 195 Euro pro Quadratmeter Bauplatzfläche halten könne. Nun soll noch die Installation der Straßenbeleuchtung und der Begrünungsarbeiten folgen. Symbolisch schnitten der Bürgermeister, einige Gemeinderäte und die Vertreter der beteiligten Baufirmen ein Band durch. Anschließend wurde auf Einladung der Firmen Schwenk und KKB bei einem Stehempfang noch auf die neu entstandenen Grundstücke angestoßen.

Das Traditionsfest ist für die Auswahl als Eintrag in das nationale Verzeichnis für das
Immaterielle Kulturerbe qualifiziert

Die gemeinsame Bewerbung der Städte Nürtingen, Göppingen, Owen und Vaihingen an der Enz, das Brauchtum des Maientags in das nationale Verzeichnis für das Immaterielle Kulturerbe eintragen zu lassen, hat erfolgreich die erste Hürde genommen.
Wie das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg mitteilt, hat eine unabhängige Landesjury die gemeinsame Bewerbung positiv bewertet und wird diese an die Kultusministerkonferenz weiterleiten.
„Ich freue mich, dass die in Nürtingen seit mehr als 400 Jahren bestehende Tradition des Maientags die Chance bekommt, als Immaterielles Kulturerbe anerkannt zu werden. Was mit Schulprozessionen begann, hat sich zu einem Volksfest mit Strahlkraft für die ganze Region entwickelt, das alle Generationen zusammenbringt und Identität auch durch den großen Einsatz ehrenamtlicher Kräfte stiftet. Dies ist gerade in der heutigen Zeit umso wichtiger, als unsere Gesellschaft scheinbar immer weiter auseinanderdriftet“, erklärt Oberbürgermeister Dr. Johannes Fridrich. Die Landesjury hat anerkannt, dass die unterschiedlich ausgestalteten Maientags-Bräuche der vier Bewerberstädte über ein hinreichend belegtes Alter, eine herausragende kulturgeschichtliche Bedeutung und eine Regionaltypik verfügen und bestätigt mit dem positiven Bescheid auch das ehrenamtliche Engagement, welches nicht darauf ausgerichtet ist, einen Gewinn zu erzielen.

Endgültige Entscheidung fällt im Frühjahr 2025

Die Kultusministerkonferenz fasst nun die Vorschläge aller Länder zusammen und übermittelt sie an das Expertenkomitee der Deutschen UNESCO-Kommission, welche voraussichtlich im dritten Quartal des Jahres diese Empfehlungen überprüfen und eine Auswahl für den Eintrag in das nationale Verzeichnis für das Immaterielle Kulturerbe treffen wird.
Die endgültige Entscheidung fällt dann im Frühjahr 2025 mit der Bestätigung der ausgewählten Vorschläge durch die Kultusministerkonferenz der Länder und der Beauftragten der Regierung für Kultur und Medien.

Nürtingen erblüht: Am 26. April, 13 bis 19 Uhr, kann man sich mit Frühlingshaftem für Garten, Terrasse und Heim eindecken, lecker genießen und nette Menschen treffen.

Die Stadt Nürtingen heißt den Frühling willkommen und richtet am Freitag, 26. April, von 13 bis 19 Uhr zum zweiten Mal den Fensterblümlesmarkt in der Nürtinger Altstadt mit vielen bunten Pflanzen, Blumen und kreativen Dekoartikeln aus.

Nürtinger Altstadt im Frühlingsflair

Gärtnereien, Blumenläden und Deko-Läden aus der Region präsentieren ihr Frühlingssortiment in der Alleen-, Mönch-, und Schlossgartenstraße. Außerdem gibt es Live-Musik, spannende kostenlose Workshops, Kinderschminken und das NABU-Biosphärenmobil ist zu Gast.
Des Weiteren präsentieren sich Nürtinger Vereine und Initiativen, die sich mit dem Thema Pflanzen und Naturschutz beschäftigen.
Regionale Straßenmusiker sorgen mitunter für das Frühlingserwachen in den malerischen Gassen der Nürtinger Altstadt. Für das leibliche Wohl ist mit leckeren Speisen und passenden Getränken gesorgt.

Frühlingsmarkt in der Innenstadt

Dieses Jahr findet parallel der Frühlingsmarkt in der Innenstadt statt. Das vielfältige Angebot orientiert sich natürlich an der Jahreszeit.
Die Marktbeschicker des Frühlingsmarkts reihen sich entlang der Kirchstraße und laden zu einem Einkaufserlebnis mit besonderem Flair ein. Durch die bunte Mischung von Traditionellem mit Modernem ist für jeden Besuchenden etwas dabei.
Mehr als 30 Marktstände mit Schmuck, Mode, Haushaltswaren, Delikatessen bis hin zu Geschenkideen lassen den Einkaufsbummel über das Marktgebiet zu einer runden Sache werden.
Die Organisatoren freuen sich auf zahlreiche Besucherinnen und Besucher.

Info: Weitere Informationen gibt es im Internet unter: www.k3n.de/fbm und www.nuertingen.de/frühling-herbst

Mit der größten Konzertauswahl in ihrer Geschichte steigt die Nürtinger Musiknacht am Samstag, 11. Mai. Der Vorverkauf hat bereits begonnen.

Im Jahr 2024 wartet die 24. Nürtinger Musiknacht mit Neuerungen und einem Rekord auf. Zu verdanken ist dies zahlreichen Neueröffnungen in der Stadt. Dadurch stehen mehr Locations denn je zur Verfügung.
Und das führt auch zur größten Konzertauswahl in der Geschichte der Nürtinger Musiknacht. Nie zuvor gab es so viel Musikangebote, welche die Besucherinnen und Besucher in fußläufiger Entfernung hautnah erleben können: Am 11. Mai wird an 29 Konzertorten der Innenstadt zur Musik von insgesamt 38 Bands und DJs nach Herzenslust getanzt, gesungen und gefeiert.

Neu: Open-Air-Bühne am Schillerplatz

Im vergangenen Jahr besuchten wieder rund 4 000 Gäste die in der Region bereits legendäre Veranstaltung und das dürfte in diesem Jahr noch getoppt werden, denn als Dankeschön an die Stammgäste und als Bonbon für alle, die noch nie die unvergleichliche Atmosphäre der Nürtinger Musiknacht erlebt haben, hat sich Organisator Michael Maisch diesmal etwas ganz Besonderes ausgedacht: eine kleine Open-Air-Bühne auf dem Schillerplatz.
„Diese Location ist frei zugänglich und soll denjenigen Appetit machen, die bislang noch keine Musiknacht besucht haben“, so der Leiter des Amts für Stadtmarketing. Parallel zum musikalischen Appetit wird dort auch das leibliche Pendant durch zehn Speise- und Getränkestationen gestillt.
Doch wie beim Sport, so heißt es auch bei der Musiknacht: Wer vernünftige Ergebnisse oder Erlebnisse erzielen will, der sollte sich gründlich aufwärmen.
Und dafür sorgt ab 15.30 Uhr Iris Oettinger mit ihrem Swing Trio im Café Heinrichs im Galgenbergpark. Mitreißender Swing, der mit einem Hauch karibischem Rhythm ‚n‘ Blues gewürzt ist, schleicht sich vom Gehörgang direkt in die Hüften. Auf diese Weise aufgelockert, geht‘s ab 19 Uhr auf der anderen Seite des Neckars am Stadtbalkon und auf dem Vorplatz der Stadthalle K3N weiter.
Zwei Stunden lang mixt DJ Clavis am Stadtbalkon Musik mit Saxophon-Sounds, während The Ponycars vor der Stadthalle der Geschichte ihrer nicht enden wollenden Spielfreude und Lust am Rock ‚n‘ Roll ein weiteres unterhaltsames Kapitel hinzufügen werden.

Das Hauptprogramm beginnt um 20 Uhr

Danach geht es im Hauptprogramm buchstäblich Schlag auf Schlag: Coversongs, Rock ‚n‘ Roll, Jazz, Blues, Pop, Swing, Folk, Ska oder Gipsy-Sounds ertönen aus Kneipen, Clubs, Bars oder Kellerräumen bis zum frühen Morgen. Es gibt ein Wiedersehen mit Bands wie H-Rocks, Die Flippmanns, Miss Foxy, Sonic Love oder Tonic, die seit Jahren zum festen Bestandteil der Nürtinger Musiknacht gehören.
Und was wäre die Kreuzkirche ohne The BangBags, die mit ihrem satten Rock ‚n‘ Roll das Publikum in jedem Jahr aufs Neue zum Ausrasten bringen? Es gibt aber auch wieder einige Neuheiten zu entdecken. So verbinden Maßeffekt ihren partytauglichen Rock und Pop mit feinstem Entertainment im Hölderlin. Und Fezzmo servieren in der KulturKantine ein energiegeladenes Menü mit schwungvollen Gipsy-Rhythmen.
Neu sind aber nicht nur einige musikalische Beiträge, sondern auch eine ganze Reihe an Locations, welche für eine stimmungsvolle Kulisse sorgen. So ist das Café Carl die Spielstätte des Duos Vocal Affair, das in dem intimen Rahmen Pop-Songs intoniert. Erstmals ist auch der Gok‘sche Keller im Hölderlinhaus mit von der Partie.
Dort präsentiert Les For me-dables französische Chansons, die mit Jazzelementen angereichert sind. Hot&Tasty ist der Nachfolger der in Nürtingen einst legendären Brennbar und dürfte mit den Dicken Fischen sicherlich zu einem Publikumsmagneten werden.
Im neuen Nürtinger Welthaus ertönen lateinamerikanische Klänge der Formation Voz das Flores. Weitere Einrichtungen, die ihre Premiere bei der Nürtinger Musiknacht feiern, sind InnSaei, das Kaffeehaus MaLe, der Nürtinger Hof und die ehemalige Turnhalle auf dem Gelände der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU).

Zwei After-Musiknacht-Partys

Um keinen Kräfteverlust bei diesem Musik-Marathon zu erleiden, können sich die Musiknacht-Gäste bei herzhaftem Holzofenburger, der klassischen Grillwurst, schwäbischen Maultaschen in verschiedenen Varianten und Kässpätzle oder süßen Crêpes, Naschereien wie gebrannte Mandeln oder einer frisch gebrühten Kaffeespezialität stärken. In die Verlängerung geht es dann mit zwei After-Musiknacht-Partys:
Ab 23.30 Uhr steigt die SWR 3-Party im Großen Saal der Stadthalle K3N. Im letzten Jahr war der Andrang im Foyer so groß, dass es fast aus allen Nähten platzte. Daher gibt‘s in diesem Jahr im Großen Saal mehr Platz für alle, die vom Tanzen noch nicht genug haben. Fans elektronischer Beats treffen sich ab 1 Uhr in der ehemaligen Turnhalle auf dem Campus der HfWU beim Gastspiel der Rumpelkammer.

Interaktiver Stadtplan

Als besonderen Service für alle Nachtschwärmer bietet die Stadt wieder einen interaktiven Stadtplan an. Per Smartphone sehen die Besucher unter www.nuertingen.de/geoportal/musiknacht auf einen Blick, welche Band in welcher Location auftritt, wo und wann der nächste Bus fährt oder wo man sein Auto parken kann.

Info: Die Musiknachtbändel sind im Stadtbüro der Nürtinger Zeitung, Am Obertor 15, Telefon (0 70 22) 94 64-150 erhältlich, sowie in der Alten Seegrasspinnerei, dem Unverpacktladen „Glas & Beutel“ und der Gastronomie NOW am Stadtbalkon.

Ausführliche Infos und das Programm für diesen Abend gibt es unter www.nuertingen.de/musiknacht

Am Veranstaltungstag sind die Einlassbänder an der Abendkasse in der Stadthalle K3N ab 18 Uhr erhältlich. pm

Die Ausbildungsmesse Durchstarter lockte zahlreiche Besucher in die Stadthalle K3N. In diesem Jahr sollte ein neues Leitsystem den Kontakt zwischen Schülern und Ausbildungsbetrieben erleichtern. Wir haben uns unter die Menge gemischt.

Noch etwas verstohlen schauen sich die 16-jährige Marie und ihre 17-jährige Freundin Dora um. Es ist früh am Freitagmittag und die Ausbildungsmesse Durchstarter in der Stadthalle K3N ist in vollem Gange. Stimmengewirr rauscht durch alle Säle, gemeinsam schieben sich die beiden Freundinnen durch das Gedränge, vorbei an Ausstellern. Eine weite Anreise hatten sie nicht, beide besuchen das Max-Planck-Gymnasium in Nürtingen. „Wir wollen einfach mal herumgehen und schauen, was es gibt“, sagt Marie. Allerdings wissen die Schülerinnen schon, wo es beruflich hingehen soll: Marie möchte ins Gesundheitswesen, Dora einen kreativen Beruf ergreifen.


Es dauert nicht lange, bis eine OP-Schwester von der Medius Klinik Nürtingen auf die beiden zukommt und sie anspricht: „Wenn ihr wissen wollt, was die ‚rechte Hand‘ eines Chirurgen macht, dann kommt gerne zu unserem Stand.“ Unter der Haube und dem OP-Kittel steckt Melis Kambir, die im dritten Ausbildungsjahr zur operationstechnischen Assistentin ist. Bevor sie weiterzieht, drückt sie Marie noch einen Flyer in die Hand. „Das hilft sehr, wenn Leute so offen auf mich zugehen“, sagt Marie.

Schüler und Ausbildungsbetriebe zusammenführen

Bereits zum dritten Mal stellen die Stadt Nürtingen, das K3N und Neckar-Fils-Jobs.de die Ausbildungsmesse auf die Beine. Zur Eröffnung um 9 Uhr strömen Hunderte Schüler aus den Landkreisen Esslingen, Göppingen und Reutlingen in die Stadthalle. Rund 1500 Schüler sind angemeldet, aber auch spontane Besuche sind möglich. Es sei eine der größten und erfolgreichsten Ausbildungsmessen in der Region, sagt Oberbürgermeister Johannes Fridrich bei seiner Begrüßung. Die Durchstarter-Messe solle Schüler und Ausbildungsbetriebe näher zusammenrücken, schließlich hätten im vergangenen Jahr zahlreiche Stellen nicht besetzt werden können. Dass unter den Ausstellungsbetrieben vorwiegend Firmen aus der Region vertreten waren, sieht Fridrich als starkes Zeichen: „Jeder kann hier einen Ort finden, an dem er gut ausgebildet wird.“


Neu in diesem Jahr ist ein Leitsystem, das Schüler und Betriebe noch effizienter zusammenführen soll. Am Eingang können sich die Besucher farbige Aufkleber nehmen und sichtbar an ihrer Kleidung anbringen. Die sechs verschiedenen Farben kennzeichnen, wofür sich die Schüler interessieren: Kreativberufe und Öffentlicher Dienst, Handwerk und IT, technische und kaufmännische Berufe.
Der 21-jährige Jan Bruder und der 35-jährige Kevin Krauß finden das System gut, ein paar Mal seien sie schon angesprochen worden. „So sehen die Firmen direkt, wer interessiert ist. Und wir können auch sehen, was die Firmen anbieten“, sagt Krauß. Sie sind spontan zur Messe gekommen. Worüber sie sich informieren wollten? „Es soll etwas in Richtung Systemintegration oder Digitalisierungsmanagement werden“, sagt Bruder. Festlegen wollen sie sich aber nicht, der Zwischenstopp beim Stand des Zolls sei auch sehr interessant gewesen.
Um die Besucher zu locken, haben sich die rund 95 Aussteller einiges einfallen lassen. Ob Popcorn, Glücksrad, Geschicklichkeitsspiele oder VR-Brillen – die Unternehmen zogen alle Register. Etwas abseits vom Trubel hat auch das Restaurant Belsers aus Nürtingen einen Stand. „Wir sind heute zum ersten Mal hier“, sagt Lydia Belser, die im kommenden Ausbildungsjahr vier Plätze anbietet. Viel los sei bisher nicht. „Ich habe aber den Eindruck, dass die Schüler wirklich interessiert an den Ständen nachfragen.“

Und in der Tat: Just in dem Moment kommt eine Gruppe Jugendlicher und informiert sich beim Chef Christer Belser über Arbeitszeiten und mögliche Ausbildungen. Draußen vor der Stadthalle sind eindrucksvolle Maschinen im Einsatz.

Vorbereitung auf die Berufswelt

Das DRK und die Malteser stellen ihre Rettungsfahrzeuge auf und zeigen, wie man Liegen richtig im Fahrzeug befestigt. Nur wenige Meter entfernt sitzt ein Jugendlicher in einem Bagger und wird von seinen Freunden angefeuert. Konzentriert versucht er, mit dem Baggerarm ein Metallrohr in eine Pylone zu manövrieren.
Die Lehrerinnen Carmen Oechsner und Iris Grimm unterrichten an der Philipp-Matthäus-Hahn-Schule und sind bereits zum dritten Mal auf der Messe zu Besuch. Sie bereiten Schüler im Alter von 15 bis 19 Jahren auf die Berufswelt vor. Von der Messe verspricht sich Oechsner viel: „Die Messe erweitert bei unseren Schülern den Horizont auf die Berufsfelder.“ Analog unterrichtet ihre Kollegin Grimm Jugendliche mit keinen oder geringen Deutschkenntnissen. Gerade ist der Unterrichtsstoff „Berufswelten“ an der Reihe „Die Messe ist ein niederschwelliges und breites Angebot. Das tut unseren Schülern sehr gut“, findet Oechsner.

Von Julian Baum

Beim Regionalwettbewerb „Jugend debattiert“ im Robert-Bosch-Gymnasium Wendlingen flogen die Argumente auf hohem Niveau hin und her.

Zehn Schulen aus dem Landkreis Esslingen und dem Filstal hatten jeweils ein bis zwei Schulsieger bei „Jugend debattiert“ zum Regionalwettbewerb nach Wendlingen entsandt. Er findet immer am Robert-Bosch-Gymnasium statt, weil dort die fleißige Regionalkoordinatorin Caroline Ulmer sitzt. Langsam kommt das Gymnasium an seine räumlichen Grenzen, weil beim Wettbewerb immer mehr Schulen mitmachen. Bei den Vorrunden am Vormittag wurde in neun Räumen parallel debattiert. Am Nachmittag folgten im Foyer die beiden Finalrunden – einmal die Acht- und Neuntklässler, einmal die Altersstufe darüber.

Finalisten besuchen den Bundestag in Berlin

Den Berliner Reichstagsbesuch inklusive Begleitperson hatten alle acht Finalisten schon sicher. Den Bestplatzierten winkte zusätzlich ein Besuch im Stuttgarter Landtag mit Essen, vom verhinderten Andreas Schwarz (Grüne) aus der Ferne zugesagt. Dabei wollten es die Landtagsabgeordneten Natalie Pfau-Weller (CDU) und Andreas Kenner (SPD) hinterher nicht belassen. Sie fanden die jugendlichen Debattierer so ebenbürtig, dass sie fraktionsübergreifend auch den anderen Finalisten den Landtagsbesuch mit Essen spendierten. So gab es am Ende lauter Gewinner.
Wer bei einer harten und fairen Debatte gewinnt, ist für den grünen Bundestagsabgeordneten Matthias Gastel klar: „Die Demokratie gewinnt, wenn sich viele Leute mit guten Argumenten einbringen.“ Sein grüner Kollege Sebastian Schäfer meinte, der Bundestag solle sich immer wieder ein Beispiel daran nehmen, „wie fair das hier bei euch abläuft“. Auch die Bundestagsabgeordnete Renata Alt (FDP) forderte, „eine stilvolle Debattenkultur zu lernen“.
Ring frei zur ersten Runde zur Streitfrage „Sollen Städte und Kommunen mehr öffentliche Trinkwasserbrunnen bauen?“. Amelie Mayer und Emelie Blessing, beide vom Robert-Bosch-Gymnasium selbst, argumentierten dafür, Lea Stepp vom Max-Planck-Gymnasium Nürtingen und Jan Herrmann vom Schlossgymnasium Kirchheim dagegen. Je zwei Minuten Eröffnungsrede, zwölf Minuten offene Aussprache, je eine Minute Schlussrede, die Runde dauerte also insgesamt 24 Minuten. Das Thema hatten die Debattierer schon zehn Tage vorher erfahren, aber nicht ihre Position: Ob sie für oder gegen die Streitfrage sprechen sollten, erfuhren sie erst kurz vorher. Die Argumente waren vielseitig: Trinkbrunnen können den Verbrauch an Einwegflaschen reduzieren – aber ihr Bau und die Wartung kosten Geld. Kann Werbung bei der Finanzierung helfen? Aber kann überhaupt sichergestellt werden, dass das Wasser sauber ist? Am Ende vergab die unabhängig besetzte, fünfköpfige Jury – davon ein Zeitwächter mit Glöckchen – den ersten Platz in dieser Runde an Emelie Blessing, den zweiten an Amelie Mayer – also zweimal nach Wendlingen. Beide Schülerinnen dürfen nun am Landeswettbewerb teilnehmen.

Pro und Kontra zu
Online-Gemeinderatssitzungen

Die Elft- und Zwölftklässler debattierten ebenso lebendig über die Streitfrage „Sollen Stadt- und Gemeinderatssitzungen grundsätzlich online durchgeführt werden?“. Dafür argumentieren Elena Meyder vom Freihof-Gymnasium Göppingen und Emilia Pauli vom Schelztor-Gymnasium Esslingen, dagegen Kathleen Gärtner vom Freihof-Gymnasium Göppingen und Max Siepmann vom Schelztor-Gymnasium Esslingen.
Wäre das so, könnte auch eine alleinerziehende Mutter Gemeinderätin werden, oder ein Student, argumentierte die Pro-Seite. Der persönliche Kontakt sei durch nichts zu ersetzen, betonte die Gegenseite. Max Siepmann sagte, online sei die Aufmerksamkeit viel geringer, und verwies auf den Corona-Online-Schulunterricht: „Wenn Schüler eine Formel nicht kennen, die sie wissen müssten, heißt es, das war in der Online-Zeit.“ Gelächter bei den Zuhörern. Am Freihof-Gymnasium sei Microsoft Teams wegen Datenschutzproblemen nicht zugelassen, sagte Kathleen Gärtner. „Dann doch erst recht im Gemeinderat.“ Das Argument mit den Kosten ließen die Pro-Vertreter nicht gelten: Die Tablets für die Gemeinderäte seien womöglich viel billiger als die ganzen Kosten für die Live-Sitzung.
Am Ende lag in dieser Runde Elena Meyder vorn, gefolgt von Max Siepmann. Doch die anderen beiden folgten ihnen dicht auf den Fersen. Und wer weiß, wie sich jeder Einzelne weiter verbessern wird, denn alle Regionalpreisträger dürfen auf ein Rhetorikseminar.
Ein paar kleine Tipps für jeden Einzelnen gab es von der Jury sofort.
Der eine bekam die Empfehlung, auf seinen roten Faden zu achten, die andere den Rat, auch eigene Erfahrungen einzubringen. Wiederholungen sollten reduziert, Behauptungen noch besser mit Beispielen belegt werden. Insgesamt aber lobte die Jury die „sehr lebendige Debatte mit super Ausdruckskraft“.
Vorbildlich auch das Publikum, zu dem auch Landrat Heinz Eininger, der Wendlinger Bürgermeister Steffen Weigel und viele Wendlinger Gemeinderäte gehörten: Caroline Ulmers Bitte um „absolute Ruhe“ wurde im Foyer des Gymnasiums perfekt nachgekommen.

Behindertenhilfe „Leben inklusiv“ lud mit Unterstützung des Evangelischen Jugendwerks zur großen Fasnetsparty ein.

Allerlei bunte Fabelwesen, Prinzessinnen, lustige Tiere und Superhelden fanden sich kürzlich in der Gemeindehalle Oberboihingen ein, um gemeinsam ausgelassen Fasnet zu feiern. Eingeladen hatte die Behindertenhilfe „Leben inklusiv“, die mit tatkräftiger Unterstützung der Helfer vom Evangelischen Jugendwerk Oberboihingen den inklusiven Fasching bereits seit 2015 auf die Beine stellt.

Klopapier-Wettwickeln auf der Bühne

„Wir möchten mit der Veranstaltung einen Raum zur Begegnung schaffen, ganz unbeschwert im fröhlichen Rahmen. So ist bei uns jeder herzlich eingeladen, mitzumachen und zu feiern“, erklärte Severine Hausmann als eine der beiden Vorsitzenden des Vorstands des gemeinnützigen Vereins am Rande des Events. Auf der Bühne wickelten sich derweil die Kinder gegenseitig um die Wette in Klopapier ein, angefeuert von Dimitri Wedmann, der außerhalb der närrischen Zeit eigentlich als Geschäftsbereichsleiter für Arbeit, Tagesstruktur und Qualifizierung bei „Leben inklusiv“ tätig ist.
Am Sonntag sprang er aber wieder gerne als Moderator der Veranstaltung ein und war auf der Bühne auch sichtlich voll in seinem Element als spontaner Kinder-Animateur. Organisiert wurde der Fasching von David Stadler, einem der Studierenden beim Verein, der für den Nachmittag neben den ehrenamtlich Helfenden sogar seine Familienmitglieder einspannte.

„Wenn alle anpacken, kann man vieles meistern“

„Wenn alle anpacken, kann man vieles meistern“, sagt Hausmann, dankbar über die Unterstützung von so vielen Seiten. Doch dann wurde auch sie von der vorbeiziehenden Polonaise verschluckt und verschwand in der Masse. Stimmungsvoll musikalisch untermalt wurde das Treiben in der Gemeindehalle nämlich vom Nürtinger Musiker Klaus Wäspy, und dieser ließ es sich nicht nehmen, den Besuchern mächtig mit allseits bekannten Faschings-Hits live einzuheizen. Sehr zur Freude vor allem der jüngsten Besucher, die ausgelassen zwischen den Spielen sowohl die Tanzfläche als auch den Platz um den geselligen Alleinunterhalter auf der Bühne für sich beanspruchten.
Selbstverständlich durfte dann zum krönenden Abschluss des inklusiven Familiennachmittags eine Kostüm-Prämierung nicht fehlen: Gleich in vier Kategorien konnte das Publikum über das jeweils beste bis lustigste Kostüm entscheiden. Kleine Sieger waren die Besucher in ihren bunten Kostümen aber sicherlich alle irgendwie.

In den letzten Jahren hat die Fastnachts-Tradition in Nürtingen Fahrt aufgenommen.
Am „Schmotzigen Donnschdich“, 8. Februar beginnt das bunte Treiben um 17.33 Uhr mit einer Begrüßung durch die Narrenzünfte vor dem Nürtinger Rathaus.

Vor 30 Jahren erstürmten die Narren erstmals das Nürtinger Rathaus. Doch so richtig etablieren konnte sich diese Fastnachts-Tradition danach in Nürtingen nicht. Zu Beginn dieses Jahrtausends nahm der damalige Bürgermeister Guido Wolf einen neuen Anlauf, den Rathaussturm wieder zu beleben – allerdings blieb auch hier der nachhaltige Erfolg aus.


Frischer Wind in die Faschings-Szene

In den letzten Jahren fanden allerdings immer mehr Freunde des närrischen Treibens zusammen und so zählte Nürtingen vor vier Jahren mit der freien Narrenzunft Raidwangen, den Wetzstoi-Beißern Neckarhausen, den Saubachdeifl und den Steinachdämonen vier Narrenzünfte. Mit Oberbürgermeister Dr. Johannes Fridrich kam frischer Wind in die Faschings-Szene. Und so äußerte Andreas Bihl, Zunftmeister der Steinachdämonen, im Jahr 2020 den Wunsch, dass der Rathaussturm und ein Fasnetsprogramm zum festen Programmpunkt im Nürtinger Veranstaltungskalender werden möge.
Die Corona-Pandemie machte diesem Gedanken zwar noch einen Strich durch die Rechnung, doch der Wunsch scheint nun wahr zu werden. Im vergangenen Jahr verfolgten rund 2.000 Teilnehmende den Sternmarsch verschiedener Narrenzünfte aus Nürtingen und der Umgebung sowie das Narrengericht vor dem Rathaus, vor dem sich OB Fridrich verantworten musste.
Und so wird sich die Verwaltungsspitze auch in diesem Jahr wieder eines Sturms erwehren müssen. „Die Anklageschrift ist bereits eingereicht, aber ich werde mit guten Argumenten meine Unschuld beweisen“, erklärt der ehemalige Richter und jetzige Nürtinger Oberbürgermeister Fridrich.

Am „Schmotzigen Donnschdich“, 8. Februar beginnt das bunte Treiben um 17.33 Uhr mit einer Begrüßung durch die Narrenzünfte vor dem Nürtinger Rathaus.


Nach dem Sternmarsch kommen
Musik und Tanzeinlagen


Nach dem Sternmarsch der Hästrägerinnen und Hästräger bringen die Gruppen mit Musik und Tanzeinlagen das Publikum auf Betriebstemperatur. Um 18.35 Uhr wird dann das Rathaus gestürmt und im Falle des Erfolges erscheint OB Fridrich danach vor dem Narrengericht.
Nach der Verhandlung und weiteren musikalischen Einlagen bewegt sich der Sternmarsch gegen 20 Uhr in Richtung Schlachthofareal, wo das närrische Treiben seine Fortsetzung findet.
Damit große und kleine Besucherinnen und Besucher der Nürtinger Fasnet während des Programms vor dem Rathaus nicht über knurrende Mägen klagen müssen, wird das gastronomische Angebot in diesem Jahr erweitert: Neben Getränken und Klassikern wie der Roten Wurst und Waffeln werden nun erstmals auch Leckereien aus dem Ofen angeboten.

Das Programm zur diesjährigen Nürtinger Fasnet ist auch online unter www.nuertingen.de/fasnet abrufbar. nt

Die Sängerin und Musikkabarettistin gibt am Samstag ein Gastspiel in Frickenhausen. Nach 2004 und 2013 wird es bereits der dritte Auftritt im Rahmen des Kulturfestivals sein. „Alle werden Spaß haben“, verspricht die Südpfälzerin.

FRICKENHAUSEN. „Ich kann den Zuschauern versprechen, dass sie einen sehr amüsanten Abend haben werden mit 27 Melodien, von denen sie vermutlich um die zehn kennen. Es wird niemals langweilig. Alle werden Spaß haben, auch wenn sie Opern hassen und Tango nicht kennen.“ Das Versprechen gibt Annette Postel ab, die am Samstag, 3. Februar, um 20 Uhr im Rahmen des Kulturfestivals der Hoffnung in der Festhalle im Erich-Scherer-Zentrum in Frickenhausen auftreten wird.


Es gibt noch Karten im Vorverkauf und an der Abendkasse. Für die 54-jährige Chansonsängerin, Entertainerin, Musikkabarettistin und einzige deutschsprachige Operncomedienne ist es bereits das dritte Gastspiel im Rahmen der Weihnachtsaktion „Licht der Hoffnung“ der Nürtinger/Wendlinger Zeitung.


Am 5. November 2004 stand die Südpfälzerin beim Kleinkunst-Preisträger-Konzert in Neckartenzlingen mit Musik-Comedy mit Gunzi Heil am Klavier auf der Bühne und am 19. Januar 2013 hat sie in Großbettlingen eine 1920er-Jahre-Revue mit dem Philharmonischen Streichquartett München präsentiert.
Am kommenden Samstag wird die mehrfach ausgezeichnete Sängerin – unter anderem 1. Preis Lotte-Lenya-Wettbewerb der Kurt-Weill-Foundation New York, Kleinkunstpreis Baden-Württemberg, Tuttlinger Krähe und Erika-Köth-Förderpreisträgerin – einen „Rundumschlag“ über das Beste der 25 Jahre geben, die sie schon auf der Bühne steht. Beginnen werde sie mit teilweise lustigen Chansons der 1920er-Jahre, was zu ihr passt, denn sie habe „die Statur und die Haarfarbe wie Marlene Dietrich“, Texten von Kurt Weill, literarischem Kabarett und Filmmusik der frühen 30er-Jahre. Weiter gehe es mit den besten Stücken aus ihrer Opern-Comedy und ihrer Tango-Comedy. „Ich muss aus jeder Musik auch ein bisschen Quatsch machen“, kündigt die Sängerin an. Dazu gibt sie den bekannten Melodien häufig auch abgewandelte Texte. So wird sie sich an der Arie der Königin der Nacht aus Mozarts Zauberflöte versuchen, dabei aber absichtlich den höchsten Ton nicht meistern. „Da können alle darüber lachen. Auch meine Carmen ist eine Opern-Comedy-Figur mit viel Schabernack. Wir werden alle viel Spaß haben“ – auch sie selbst und Pianist Sebastian Matz, der sie begleiten wird. „Ich werde im Glitzerkleid im Stil eines Gala-Abends kommen und mich dann selbst auf die Schippe nehmen.“
Etwas zu lachen geben wird es auch bei den ins Programm eingestreuten Kurzgeschichten, die Annette Postel selbst verfasst hat. „Die haben alle auch einen wahren Kern.“ Zudem wird sie aus dem Nähkästchen plaudern und beispielsweise von ihren Begegnungen mit Konstantin Wecker, Udo Jürgens und Elke Heidenreich erzählen. Letztgenannte traf sie auf dem Kreuzfahrtschiff MS Europa.
Zumal Annette Postel eine Pfarrerstochter ist, habe es ihr Vater nicht immer leicht gehabt. Häufig sei er gefragt worden, was er denn davon halte, dass seine Tochter so „frivole“ Auftritte habe. „Er hat dann geantwortet: Freude haben und Freude weitergeben, das ist Gottesdienst. Das passt doch zu den Blues Brothers, die sagten, sie sind im Auftrag des Herrn unterwegs.“ In dem Programm „Die Postel jubiliert“ werde jeder etwas finden, was ihm gefällt, sagt die 54-Jährige. „Nur einem Heavy-Metal-Fan würde ich abraten. Ansonsten haben wir fast alles im Angebot: Jazz, Schlager, Pop, Klassik, Oper, Tango und 20er-Jahre – einfach tolle Musik, die jeden berührt. Und da ich mich schnell langweile, ist das Programm so aufgebaut, dass mir selbst nie langweilig wird.“ In einer Kritik sei sie mal als „Mischung zwischen Louis de Funès und Marlene Dietrich“ bezeichnet worden, erzählt Annette Postel.