Esslingen

Parkhäuser oft nicht ausgelastet

Es gibt Tausende Parkplätze in der Esslinger Innenstadt – allerdings nicht immer dort, wo sie am meisten nachgefragt sind. Vor allem in den Parkhäusern in der City bleiben oftmals zahlreiche Stellplätze leer.

Was das Parken angeht, ist Esslingen ein heißes Pflaster. Immer wieder wird hitzig darüber diskutiert, wo Parkplätze erhalten oder entfernt und wie sie bewirtschaftet werden sollen. Auch über die Höhe der Parktarife gibt es immer wieder Auseinandersetzungen. Strittig ist das Thema nicht nur im Gemeinderat, sondern auch in der Bevölkerung und in der Geschäftswelt. Manch Händler befürchtet, dass mit dem Wegfall von Parkplätzen auch Kundschaft wegbricht. Ob es genügend Stellplätze in Esslingen gibt, will die Stadt nicht pauschal beantworten – klar ist aber, dass viele Parkhäuser oft nicht ausgelastet sind.
Prinzipiell ist das Parken auf öffentlichen Straßen laut Teresa Engel, Leiterin der Esslinger Stabsstelle Mobilität, immer erlaubt, sofern es genügend Platz dafür gibt – und es nicht aus bestimmten Gründen explizit verboten ist. In der Esslinger Innenstadt gebe es rund 2000 Parkplätze im öffentlichen Straßenraum, und zwar vor allem in den Bewohnerparkgebieten sowie im Bereich zwischen Fleischmann- und Eugenie-von-Soden-Straße. Außerdem seien 52 Standorte mit 756 Abstellmöglichkeiten für Fahrräder im öffentlichen Raum bekannt. Hinzu kommen laut Engel insgesamt rund 4000 weitere Stellplätze für Autos außerhalb des öffentlichen Raums. So gebe es neun Parkhäuser, Tiefgaragen und ebenerdige Parkplätze im näheren Umfeld der Innenstadt sowie zwei weitere etwas weiter entfernt beim Klinikum und in der Flandernstraße. In der Mobilitätsstation im Qbus seien zudem 370 Rad-Abstellmöglichkeiten vorhanden.
Doch Parken im öffentlichen Raum ist nicht immer oder nicht immer unbegrenzt erwünscht. Deshalb gibt es laut Engel verschiedene Möglichkeiten der Regulierung – etwa eine zeitliche Begrenzung der Parkdauer, die Erhebung von Parkgebühren oder die Privilegierung bestimmter Gruppen, beispielsweise mobilitätseingeschränkter Personen, Anwohner oder Nutzer von Elektro- oder Carsharing-Autos. In Esslingen werden laut Engel all diese Möglichkeiten der Regulierung angewandt – oft auch in Kombination.
Ein dynamisches Parkleitsystem zeige auf verschiedenen Anzeigetafeln in der Esslinger Innenstadt an, wie viele Parkplätze aktuell tatsächlich in den jeweiligen Parkhäusern verfügbar sind. Prinzipiell funktioniere dieses System. Allerdings gab Uwe Heinemann, Leiter des Tiefbauamts, im Mobilitätsausschuss zu bedenken, dass man dabei auf die Daten von den Parkhausbetreibern angewiesen sei. Ob diese tatsächlich die aktuelle Zahl an freien Stellplätzen übermittelten, wisse man nicht.
Laut Teresa Engel weiß man hingegen, dass einige Parkhäuser in Esslingen oft nicht besonders stark ausgelastet sind. Wie kann man also die Leute dazu bewegen, die Parkhaus-Möglichkeiten auch zu nutzen? „Wenn es so viele öffentliche Stellplätze gibt, dass man immer etwas findet, bekommt man die Leute nicht in die Parkhäuser“, erklärte Engel. Auch das Fahrradparkhaus in der neuen Mobilitätsstation im Qbus werde nach wie vor wenig genutzt. Die Auslastung liege bei lediglich rund zehn Prozent. Derzeit versuche man, mit verschiedenen Kampagnen verstärkt auf das Angebot aufmerksam zu machen.
Einen generellen Parkplatzmangel gibt es in Esslingen zwar offenbar nicht, allerdings sind laut Teresa Engel die Parkmöglichkeiten im Stadtgebiet unterschiedlich verteilt. Man versuche stets, Angebot und Nachfrage in den jeweiligen Bereichen in Einklang zu bringen. Derzeit laufe die Parkraumuntersuchung Innenstadt, die als Grundlage für eine Überarbeitung der Parkraumbewirtschaftung dienen soll. Zudem werde ein Parkraumkataster für die gesamte Stadt angelegt. Außerdem seien weitere Untersuchungen zu Bewohnerparkgebieten geplant.

Parkplätze und Parkverbote
Orientierung: Zu finden sind die Standorte von Fahrrad­abstellanlagen, Parkhäusern, Parkscheinautomaten und mehr auf dem digitalen Geoportal der Stadt Esslingen. Auch auf der städtischen Internetseite gibt es Informationen über Parkgebühren, Park-Apps, Bewohnerparken, Parkhäuser und mehr.
Halteverbote: Die Stadt will in der Fritz-Müller-Straße in Oberesslingen Parkbereiche neu ordnen. Der Grund: Oft parken dort zig Lastwagen, was zu hohem Parkdruck und Schwierigkeiten beim Begegnungsverkehr führe. Daher sollen die Parkbuchten im Bereich des Bahnhofs Oberesslingen ausdrücklich für Autos ausgewiesen werden, Laster dürfen dort nicht mehr parken. Zwischen den Parkbuchten und dem Neubau der Stadtwerke soll tagsüber an Werktagen ein absolutes Halteverbot gelten. Auch in der Ruiter Straße in Berkheim sollen an einigen Stellen Halteverbote eingerichtet werden.  (meb)

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