Teck

Wernau bläst zum Faschingsendspurt

3200 Hästräger und Guggen werden in der Stadt am Neckar erwartet. Vor allem von Freitag bis Sonntag wird kräftig gefeiert. Hier gibt’s einige Tipps für die Anfahrt.

Wer Fasnet-Tradition erleben will, ist in Wernau genau richtig. Die Stadt am Neckar pflegt ihre Wernauer Fasnet mit viel Liebe und Hingabe. Seit dem 8. Februar heißt es wieder Manege frei für die Wernauer Narren. Mit ihren fünf Maskengruppen und der Guggenmusik „Bodenbachsymphoniker“ rüsten sie zum Endspurt der fünften Jahreszeit. Wenn der Narrenruf „Hecka, Heala! – Hoi, hoi, hoi!“ durch die Straßen und Gassen hallt, ist es so weit, die Wernauer Fasnet beginnt.

Ursprünglich sollten verderbliche Lebensmittel gerettet werden

Die schwäbisch-alemannische Fastnacht knüpft an die mittelalterliche und frühneuzeitliche Fastnacht an. Im Mittelalter hat die Fasnet den Ursprung in Festen, die dazu dienten, verderbliche Lebensmittel vor Beginn der Fastenzeit aufzubrauchen. Also ran an den Speck. In Wernau gehört die deftige, leckere Narrensuppe traditionell zur Fasnet dazu. Früher stand sie quasi in jeder Wernauer Stube auf dem Herd, damit während der Fasnethochtage stets etwas Warmes, Habhaftes schnell für die Familie zum Essen zur Hand war. Nach eigenem Hausrezept wird die Narrensuppe traditionell von der Metzgerei Stetter zubereitet. Sie besteht aus frischem Wurzelgemüse, Karotten, Lauch, Kartoffeln, weißen Bohnen und selbst gemachter Fleischbrühe mit knackigen Saiten.

Am Ruaßiga Freidig tagt das Hohe Narrengericht mit anschließender Feuershow, Hexentanz und Straßenfasnet.

Am Ruaßiga Freidig, 9. Februar, beginnt um 19 Uhr vor dem Quadrium die Alemannische Nacht. Bürgermeisterin Christiane Krieger und die Mitglieder des Gemeinderates müssen sich dann vor dem Hohen Narrengericht verantworten. Nach Urteilsfindung und abgeleisteter Strafe findet, umrahmt von einer mystischen Licht- und Feuershow, rund um das Hexenfeuer der Hexentanz der Laichleshexa statt und die Geesgassdeifl lassen ihre Karbatschen knallen.

Im Anschluss an das Freiluft-Spektakel findet in der „Hölle“ und im „Gugg-Rock-Café-Zelt“ auf dem Rathausplatz die diesjährige Straßenfasnet statt. Der Eintritt ist frei, das Mindestalter beträgt 18 Jahre. Für musikalische Unterhaltung im Gugg-Rock-Café-Zelt sorgt ab 20 Uhr DJ Thommy.

Fasnet-Ball in der
Stadthalle im Quadrium am Abend

Der große Fastnetsomzug am Fasnetssamstig wird sicher wieder ein Highlight: Los geht es am 10. Februar um 14 Uhr. Fast 80 Narrengruppen, rund 3200 Hästräger, Guggenmusiker und mehrere Zehntausend Zuschauerinnen und Zuschauer werden erwartet. Die Zundbar startet auf dem Kirchplatz St. Magnus. Seit vielen Jahren ist die Zündbar aus der Wernauer Fasnet nicht mehr wegzudenken. Mit Unterstützung der Wernauer Narren und Kult, der Kulturinitiative Wernau, kann ab 15 Uhr wieder kräftig gefeiert werden. Der Eintritt pro Person beträgt 8 Euro. Die „Hölle“ und das „Gugg-Rock-Café-Zelt“ haben nach dem Umzug durchgehend geöffnet.

Hinweis: Die Stadt Wernau untersagt in der Zeit von 10 Uhr bis 20 Uhr das Mitführen und Konsumieren harter Alkoholika.

Am Fasnets-Samstag findet um 20 Uhr in der Stadthalle im Quadrium Wernau ein großer Fasnetsball statt. Es wird ein Spitzenprogramm aus Guggenmusik und der Band Xtreme, bekannt unter anderem vom Cannstatter Volksfest, geben. DJ Nico d’Andrea unterhält im Gugg-Rock-Zelt. Karten gibt es im Vorverkauf für 9,99 Euro, an der Abendkasse für 11 Euro.

Verkehr: Bequeme Anreise mit der S-Bahn empfohlen

Wie in den vergangenen Jahren auch, kann das Auto zu Hause stehen bleiben. Denn egal ob von Richtung Stuttgart oder Kirchheim/Teck kommend, die Anreise ist ganz bequem über die S-Bahn-Linie S1 im 30-Minuten-Takt möglich. Auch in diesem Jahr bitten die Wernauer Narren ihre Besucher um einen Unkostenbeitrag in Höhe von 4 Euro pro Person ab 12 Jahren. Als Gegenleistung erhalten die Zuschauer eine Umzugskrawatte mit einer Liste aller teilnehmenden Gruppen und deren Narren­rufe.

Die Umzugsstrecke führt vom Vereinshaus Löwen (Eulenberg) über die Kirchheimer Straße bis zur Wilhelmstraße und beträgt etwa einen Kilometer.

Geschichte: Über die Narrenzunft Wernauer Narren e. V.

Die Wernauer Narren bestehen aus fünf Maskengruppen – Baura, Brotloible, Heckarutscher, Geesgassdeifl, Laichleshex – einer Guggenmusik (die Bodenbachsymphoniker) und den Einzelfiguren Till und dem Büttel. Der Narrenruf lautet „Hecka, Heala! – Hoi, hoi, hoi!“ und erinnert in spöttischer Weise an die beiden ehemaligen Ortschaften Pfauhausen und Steinbach, aus denen Wernau entstanden ist. Die Narrenzunft besteht seit 1983, seit 2021 ist Markus Mirbauer 1. Zunftmeister und Frank Stolzenberger 2. Zunftmeister.


Weitere Informationen gibt es auf www.wernauer-narren.de

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