Seit wenigen Tagen hat die 2300-Einwohner-Gemeinde Holzmaden ihren Zusatz auf dem Ortsschild: Der Begriff „Urweltgemeinde“ weist nun die Besucher an fünf Stellen darauf hin, dass der Ort international bekannt für seine Ausgrabungen ist, die man an zwei Stellen bewundern kann (siehe Kasten). Damit ist die flächenmäßig kleinste Gemeinde (mit 3,09 Quadratkilometern Fläche) die erste im Landkreis, die so einen Zusatz im Ortsschild trägt. Darüber freut sich Bürgermeister Florian Schepp natürlich besonders: „Das ist natürlich eine tolle Sache für uns.“
„Innerhalb von acht Wochen hatten wir die Zusage auf dem Tisch.“
Bürgermeister Florian Schepp
So ganz neu ist die Idee allerdings nicht. „Die Vorlage ruhte schon einige Zeit in der Schreibtischschublade“, sagt Bürgermeister Florian Schepp, wurde aber immer von dringenderen Themen dort gehalten. Doch dann ging alles ganz schnell: Nach dem Beschluss im Gemeinderat ging der Antrag an die „Rechtsaufsichtsbehörde“, das Landratsamt Esslingen. Dort zeigte man sich ebenfalls angetan von dem Ansinnen und leitete den Antrag über das Regierungspräsidium an das Innenministerium. Was sich nach einem langem Marsch durch die Institutionen anhört, ging in diesem Fall einmal richtig flott. „Innerhalb von acht Wochen hatten wird die Zusage auf dem Tisch“, staunt der Schultes noch heute.
International von Bedeutung
Die Gemeinde Holzmaden ist weltweit als Ausgrabungsstätte von einzigartigen Fossilien bekannt. So werden Fossilienfunde in vielen Naturkundemuseen der Welt, aber auch im Landtag von Baden-Württemberg ausgestellt. Die Fundstätte wurde 2006 zu einem der bedeutendsten nationalen Geotope ausgezeichnet und erhielt 2016 den Geopoint des UNESCO Geopark Schwäbische Alb.
Übrigens: Die Kosten für die ganze Aktion seien „überschaubar“, betont Florian Schepp. Sie liegen im dreistelligen Bereich. Sorgen um seinen Gemeindehaushalt muss er sich ohnehin nicht machen, denn die Ausgabe trägt ebenfalls die Rechtsaufsichtsbehörde, also das Landratsamt. zap
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