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Fairteiler im Scharnhauser Park

Der Verein Schapanesen möchte zu einem bewussten Umgang mit Lebensmitteln beitragen

In Deutschland werden jedes Jahr rund elf Millionen Tonnen Lebensmittel entsorgt. Neben Ungenießbarem werden aber auch essbare Lebensmittel weggeworfen. Weltweit werden bis zu 40 Prozent der produzierten Lebensmittel nie gegessen.
Neben der Überproduktion von Lebensmitteln entstehen bei der energieintensiven Herstellung zudem jede Menge Treibhausgase. Genau hier will auch der Verein Schapanesen ansetzen und einen bewussteren Umgang mit Lebensmitteln schaffen. Anfang August wurde der neue Fairtailer im Scharnhauser Park eröffnet.
Resonanz von Anfang an groß
Hier können künftig Bürgerinnen und Bürger gerettete Lebensmittel umliegender Supermärkte, Bauernhöfe und Bäckereien kostenlos mitnehmen. „Es ist toll zu sehen, wie viele Menschen sich einbringen. Es ist in der Stadt ein Bewusstsein da, sich untereinander zu helfen. Es möge deshalb lange gelingen, das tolle Projekt aufrecht zu erhalten“, lobte Oberbürgermeister Christof Bolay anlässlich der Eröffnung des neuen Fairteilers. Auch Friedemann Joestel, der Leiter des Bürgertreffs Scharnhauser Park, freute sich über die bereit jetzt große Resonanz: „Von Anfang an, als die Idee aufgekommen ist, auch im Scharnhauser Park einen Fairteiler zu eröffnen, war die Beteiligung unglaublich. Angefangen von der Projektgruppe bis hin zum Bau des Fairteilers selbst.“
Hartmut Weber von den Schapanesen sagte: „Wir sind im Mai 2023 mit 216 Personen gestartet und mittlerweile sind es 400 Personen, die sich für das Projekt interessieren. Circa 40 Personen engagieren sich aktiv. Auch Privatleute können sich engagieren und Lebensmittel mitbringen.“ Die vorbeigebrachten und geretteten Lebensmittel werden im Fairteiler auf Qualität geprüft, nach aktuellen Vorschriften gelagert und ausgestellt. Ausgenommen sind tiefgefrorene Lebensmittel, da durch die Unterbrechung der Kühlkette, die Genießbarkeit nicht gewährleistet ist.
Lebensmittel im Fairteiler unterscheiden sich nicht wirklich von denen, die im Supermarkt erhältlich sind. Sie sind entweder leicht lädiert, haben nicht die perfekte Form. Oder das Mindesthaltbarkeitsdatum ist bald erreicht und sie dürfen daher nicht mehr im Einzelhandel verkauft werden.
Die Lebensmittel werden von sogenannten Foodsavern, wie es Lukasz Majchrzak von Foodsharing Deutschland ist, in den Fairteiler gebracht. Er hat mittlerweile schon einige Tonnen Lebensmittel vor dem Verfall gerettet.
Viele Beteiligte und Förderer
D
as Projekt wurde in Kooperation mit Schapanesen, Reset, Evangelische Kirchengemeinde Nellingen, Parksiedlung und Scharnhauser Park, Foodsharing, Bürgertreff Scharnhauser Park sowie mit Spenden in Höhe von 1000 Euro durch die Eßlinger Zeitung und mit einem Zuschuss von 5000 Euro durch die Stadt Ostfildern realisiert. Weitere 5000 Euro fließen in einen weiteren Standort in der Uhlandstraße in Nellingen, der voraussichtlich bis spätestens Ende des Jahres eröffnet.

Info: Wer Interesse hat, kann sich über einen QR-Code direkt am Fairteiler beim Gemeindezentrum Sophie-Scholl-Haus im Scharnhauser Park, beteiligen.

red / Foto: Osterholzer

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