Nürtingen

Vorbildliches energetisches Bauen in Oberensingen ausgezeichnet

Die Klimaschutz- und Energieagentur zeichnete kürzlich sechs
„Klimahäuser“ aus. Darunter waren auch Sarah Bubeck und Heiko Pelzeter aus Oberensingen. Was haben sie an ihrem Haus verändert, das preiswürdig war?

Wir zeichnen heute Visionen des nachhaltigen Wohnens aus“, eröffnete Marion Leuze-Mohr, Erste Landesbeamtin des Landratsamts Esslingen, die Prämierungsveranstaltung „Klimahaus Baden-Württemberg“.
Im Casino der Außenstelle Plochingen zeichnete die Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA-BW) sechs Gebäude im Kreis Esslingen aus. Bereits zum vierten Mal wurde diese Auszeichnung an Eigentümer verliehen, die innovativ und energieeffizient bauen oder sanieren und erneuerbare Energien und nachhaltige Materialien einsetzen.

Vorbilder im ökologischen Bauen
Die prämierten Objekte sind nicht nur ökologisch vorbildlich, sondern beweisen, dass modernes Wohnen und Klimaschutz Hand in Hand gehen können. „Sie übernehmen in puncto Klimaschutz eine Vorreiterrolle im Landkreis. Klimaschutz funktioniert nur als Gemeinschaftsaufgabe“, lobte Leuze-Mohr die sechs ausgezeichneten Eigentümer, die sich im Vorjahr für das „Klimahaus Baden-Württemberg“ beworben hatten.


Volker Kienzlen, der Geschäftsführer der KEA-BW, warb für weitere Projekte in Form geförderter Klimahäuser. Er verwies auf die von der EU bereitgestellten Fördermittel für eine energetische Bauweise oder Sanierung im Wohnungsbau. Die sechs ausgezeichneten Projekte befinden sich in Nürtingen, Köngen, Kirchheim, Musberg und Notzingen. Es handelt sich um Neubauten von Ein- und Mehrfamilienhäusern sowie Sanierungen von Einfamilienhäusern. Die Objekte wurden einzeln vorgestellt. Die Eigentümer erhielten ein besonderes Hausnummernschild, mit dem Titel „Klimahaus“, ausgehändigt.


Ausgezeichnet wurden etwa Marion und Bernd Brendle aus Köngen für ihren Neubau eines energieeffizienten Einfamilienhauses. Dem Prämierungsabend konnten sie wegen Krankheit nicht beiwohnen.

Energetische Sanierung in Oberensingen
Persönlich nahm das Ehepaar Sarah Bubeck und Heiko Pelzeter aus Oberensingen ihren Preis entgegen – und berichteten von ihrem Umbau. Im Jahr 2017 kauften die beiden das Haus, in dem zuvor Bubecks Großeltern Gerhard und Else Vogel über 60 Jahre lang lebten. Das Haus hatten sie 1950 gebaut. Als Sarah Bubeck und Heiko Pelzeter gekauft hatten, bauten sie zunächst nur das Erdgeschoss um; Ende des Jahres 2017 zogen sie ein.
Der Hauptgrund für die energetische Sanierung war die Geburt ihrer Tochter Emma im Jahr 2021. „Wir brauchten Platz und benötigten auch den oberen Stock“, erzählte Bubeck. Dort sei jedoch kaum Dämmung vorhanden gewesen. Bubeck, selbst Architektin, plante die umfangreiche Sanierung. Im Mai 2022 wurden in Eigenleistung das Dach und das Dachgeschoss komplett entkernt. „Da waren nur noch die alten Dachsparren vorhanden“, berichtet Heiko Pelzeter.
Handwerker dämmten das Dach und die Hausfassade mit Zellulose und brachten neue Dachplatten an. Darauf wurde eine Fotovoltaik-Anlage installiert. Im oberen Stock wurde eine Fußbodenheizung eingebaut und die Wasser- und Stromleitungen komplett erneuert. Zudem wurde das Bad renoviert. Das gesamte Haus erhielt neue Holz-Alufenster. Eine Luftwärmepumpe heizt das Heim der Familie, den Strom bezieht die Anlage überwiegend aus dem Batteriespeicher der PV-Anlage. Zudem wurde die Kellerdecke isoliert, was weitere Energie spart.


Im Oktober 2023 waren die Bauarbeiten abgeschlossen. „Dann haben wir in der Nürtinger Zeitung gelesen, dass es den Wettbewerb gibt, und uns bei der Stabsstelle Klimaschutz des Landkreises Esslingen beworben“, so Heiko Pelzeter. Mit dem Umbau hat das sanierte Projekt offenbar gepunktet. Auch in diesem Jahr können sich Einwohner im Landkreis für den Wettbewerb anmelden. Teilnahmeformulare können unter klimaschutz@lra-es.de angefordert werden.

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