Nürtingen

Richtfest beim Wendlinger Holzparkhaus

Nach gut dreieinhalb Monaten Bauzeit gibt es beim künftigen Parkhaus Schwanenweg Grund zu feiern: Die Holzkonstruktion ist beinahe abgeschlossen. Bis Ende April sollen die Arbeiten beendet sein.

Deutschlands größtes Holzparkhaus entsteht gerade im Wendlinger Schwanenweg. In der letzten Woche wurde dort Richtfest gefeiert. Lange soll es nicht mehr dauern, bis dort die ersten Autos parken können: Schon im Mai 2024 soll das Gebäude fertig sein. Und: alle Arbeiten liegen im Zeitplan. Grund für Architekt Martin Rau vom Stuttgarter Büro Herrmann und Bosch, die gute Zusammenarbeit mit den Baufirmen zu loben. Gemeinderat und Stadt hätten Weitsicht und Mut bewiesen, als sie sich für das Konzept des Holzparkhauses entschieden haben. Bürgermeister Steffen Weigel sprach von einem „beeindruckenden Holzbau“.
Das Parkhaus diene als Lärmschutz für die Bebauung im Otto-Quartier. Durch die Parkflächen im Schwanenweg werde zudem die Bahnhofstraße entlastet. Außerdem werde es zu einer Verkehrsdrehscheibe für nachhaltige Mobilität, indem es zahlreiche Stellplätze für Fahrräder gibt. Dort ist zudem ein „Mobility Hub“ geplant, der über die ÖPNV-Anbindung informieren soll.
Durch die Bauweise und eine Deckenhöhe, die größer ist als bei Parkhäusern üblich, könne das Gebäude später auch anders genutzt werden – falls in Zukunft weniger Stellplätze nötig sind.
Den Richtspruch hielt Stefan Pinkel, Geschäftsführer der Firma „Die Holzbox“, die den gesamten Holzbau des Parkhauses ausführt. Das Unternehmen kommt aus der Nähe von Bremen, deshalb wurde in norddeutscher Zimmermannstradition mit Korn auf das neue Gebäude angestoßen – im schwäbischen Viertele-Weinglas.
Das Gebäude wuchs in den vergangenen Monaten mit einer rasanten Geschwindigkeit: Obwohl noch ein Teil des Gebäudes fehlt, sind die Dimensionen des Park-Ovals unweit des Bahnhofs schon deutlich zu erkennen. Nach Fertigstellung sollen dort 348 Stellplätze auf fünf Ebenen mit 20 Ladestationen für E-Autos zur Verfügung stehen. Außerdem entstehen dort 150 Fahrradstellplätze. Beginn des Holzbaus war im Juli. Dann ging es rasch weiter. Rund zwei Wochen brauchten die Mitarbeiter der Fachfirmen, um ein Geschoss zu errichten. In den vergangenen Monaten machten den Verantwortlichen in Stadt und Gemeinderat die Kostensteigerungen zu schaffen, inzwischen liegen die Baukosten bei rund 10,3 Millionen Euro. Eine Steigerung von rund zwölf Prozent zu den ursprünglich veranschlagten rund 8,68 Millionen Euro. Damit bewege man sich aber noch im Rahmen der normalen Kostensteigerung, so der Bürgermeister.
Derzeit beginnen die Abdichtungsarbeiten am Dach. Nach dem Jahreswechsel soll der Gussasphalt auf den Parkdecks aufgebracht werden. Mit der Fertigstellung rechnet die Stadt bis Ende April. Weigel kündigte an, dass es wegen der guten Resonanz weitere Baustellenführungen geben soll.

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