Der wegen PCB-Belastung notwendig gewordene Neubau des Haupthauses der Zollberg-Realschule ist in vollem Gange. Ab 2026 sollen auch die Außenanlagen neu gestaltet werden – unter anderem ist ein Klimagarten geplant.
Klimagarten, Klimafuge, Zukunftsbäume und Waldgarten: Die Neugestaltung der Freianlagen der Esslinger Zollberg-Realschule steht ganz im Zeichen der Klimaanpassung. Allerdings wird das Vorhaben deutlich teurer als ursprünglich geplant, auch weil sich der Start des Bauprojekts erheblich verzögert hat. Nun will die Stadt im kommenden Jahr mit den Arbeiten beginnen – diese werden sich jedoch voraussichtlich bis Ende 2027 hinziehen. Hingegen sollen 2026 die neuen Gebäude bezugsfertig sein.
Eigentlich hätten die Außenanlagen der Schule längst umgestaltet werden sollen. Bereits im Jahr 2015 hatte das Grünflächenamt eine Sanierung angemahnt und ein Konzept als Basis für die weitere Planung erstellt. Nachdem 2018 auch der Auftrag für die detailliertere Planung vergeben worden war, musste das Projekt im Jahr 2019 vorerst zurückgestellt werden. Denn im Hauptbau der Schule war das Umweltgift PCB entdeckt worden, weshalb die Schule in ein Containerdorf auf dem Schulsportplatz umziehen musste. Daraufhin wurden zunächst Planung und Bau des Ersatzneubaus für das PCB-belastete Hauptgebäude vorangetrieben.
In der Zwischenzeit sind Themen der Klimaanpassung immer wichtiger geworden und daher laut Stadtverwaltung auch verstärkt in die Neuplanung der Außenbereiche eingeflossen. Umgestaltet werden sollen sowohl der Eingangsbereich der Schule, der künftig in drei Eingangszonen gegliedert wird, als auch der Schulhof und die Sportflächen sowie die Grünareale. Ganz neu ist die sogenannte Klimafuge, eine sieben Meter breite Wegachse, die das gesamte Schulgelände von West nach Ost queren soll.
Pergola, Bänke, Tische, Wege
Auf dem rund 2000 Quadratmeter großen zentralen Schulhof sollen neben den bestehenden Angeboten neue Aufenthaltsmöglichkeiten für die Pausen geschaffen werden, etwa sanierte Holzdecks unter Bäumen, eine Pergola mit Sonnensegel oder Bänke und Tische zum gemeinsamen Essen. Rund um den Ersatzneubau soll zudem ein vollständig barrierefreier Weg entstehen, der auch den Zugang zum Barfußpfad im angelegten Waldgarten sowie zu den Sportanlagen des Waldheimstadions ermöglichen soll.
Der Klimagarten im Osten des Schulgeländes wird vor allem durch die etwa 1000 Quadratmeter große Retentionsmulde geprägt, in die das Niederschlagswasser des Gebäudedachs geleitet wird und das dort versickert. Zudem sollen dort laut Stadt 30 „Zukunftsbäume“ sowie weit über 100 Sträucher gepflanzt werden. In Wald- und Klimagarten wolle man vielfältige naturnahe Lernbereiche und kühle Aufenthaltszonen bieten.
Ursprünglich waren für die Umgestaltung der Freianlagen rund 980 000 Euro vorgesehen gewesen. Doch wegen allgemeiner Baupreissteigerungen in den vergangenen Jahren, wegen Planungsänderungen und einer nun viel größeren zu überplanenden Fläche sowie einer sehr viel längeren Umsetzungsphase mit mehreren Bauabschnitten sei das Vorhaben mit insgesamt rund 1,8 Millionen Euro nun deutlich teurer, erklärte Andreas Hanikel vom Grünflächenamt im Ausschuss für Bauen, Mobilität und Klimaschutz (ABMK).
Starten sollen die Arbeiten zur Umgestaltung der Freianlagen rund um den Ersatzneubau im Frühjahr 2026. Das Kleinspielfeld, das durch das Containerdorf in Mitleidenschaft gezogen wurde, soll bis Anfang 2027 saniert werden. Der zentrale Pausenhof und die Eingangsbereiche werden dann im Lauf des Jahres 2027 neu gestaltet.
Noch nicht in der aktuellen Entwurfsplanung enthalten ist der sogenannte Sanierungsbereich Süd, der erst ab 2028 realisiert werden soll. Laut Hanikel wird derzeit geprüft, ob der Pavillon in dem Bereich erhalten, saniert, erweitert oder durch einen Neubau ersetzt werden soll.
Die Stadträtinnen und Stadträte im ABMK begrüßten das Projekt – auch wenn einige die Kostensteigerungen kritisierten. Letztlich segnete der Ausschuss das Entwurfskonzept einstimmig ab.
Große Freiflächen mit großen Bäumen
Schule: Die Zollberg-Realschule gibt es laut der Esslinger Stadtverwaltung seit 1962 als dreizügige Realschule. Aktuell beherbergt sie 20 Klassen mit insgesamt rund 500 Schülerinnen und Schülern. Die Schule bietet ein Sportprofil und ein offenes Ganztagskonzept.
Außenbereich: Das Ensemble aus zwei Schulgebäuden, zwei Sporthallen, einem Fachpavillon und der Mensa ist umgeben von mehr als zwei Hektar großen Freianlagen. Der zentrale Pausenhof ist etwa 2000 Quadratmeter groß und geprägt von Rotbuchen, Roteichen und Hainbuchen. Die Schule verfügt über eigene Sportflächen im Süden und Südwesten des Areals sowie einen Schulgarten im Osten. (meb)
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