Das Stadtbauamt macht wenig Hoffnung auf Fertigstellung bis zum Schuljahresbeginn. Damit die Schüler ihren gewohnten Schulweg über den Neckar dennoch nutzen können, wird an einer Alternativlösung gearbeitet.
Die Bauarbeiten am Holzsteg sollten eigentlich in den Sommerferien abgeschlossen werden, so war der Plan laut Ulrich Biedermann. „Bis zum 6. September sollte er fertig sein“, sagte der Leiter der Abteilung Tiefbau im Wendlinger Stadtbauamt auf Nachfrage unserer Zeitung. Ob die Schüler und Schülerinnen aus Unterensingen bis zum Schuljahresbeginn ihren gewohnten Schulweg nach Wendlingen nehmen können, das ist jedoch nicht in trockenen Tüchern. Über den aktuell zu sanierenden Holzsteg auf keinen Fall; hier gibt es Verzögerungen.
Aber vielleicht gibt es doch einen Lichtblick für die Schüler, dass sie keinen Umweg von Unterensingen nach Wendlingen nehmen müssen. Daran arbeitet Biedermann gerade. „Wir bemühen uns, dass die Behelfsbrücke nebendran genutzt werden kann“, hofft er, eine Alternative zum sanierungsbedürftigen Holzsteg anbieten zu können. Doch auch hier müsse erst noch geprüft werden, ob die private Behelfsbrücke, die sich im Eigentum der Firma HOS befindet, überhaupt für den Rad- und Fußgängerverkehr geöffnet werden kann.
Was hat zu der Verzögerung bei der Sanierung geführt?
Zum besseren Verständnis zur Lage des Holzsteges sei gesagt, dass die Verbindung für Radfahrer und Fußgänger zwischen Wendlingen und Unterensingen über zwei unabhängig voneinander bestehende Brücken führt. Zum einen zieht sich über den Neckar eine lange überdachte Holzbrücke, die schon vor einigen Jahren wegen Sanierungsarbeiten gesperrt war. Wenn die überquert ist, dann geht es weiter über einen etwa 12,55 Meter langen und 2,53 Meter breiten Holzsteg, der den Triebwerkskanal auf der Seite der Neckarspinnerei überspannt.
Um ebendiesen Holzsteg geht es also bei der Sanierung.
Bei der Hauptprüfung des etwa 40 Jahre alten Stegs im vergangenen Jahr waren erhebliche Schäden zutage gekommen. Darunter schadhafte Belagsbohlen und Hauptträger an einigen wenigen Stellen. Das teils an manchen Stellen verfaulte, aus Afrika stammende Bongossi-Holz wurde im Zuge der Sanierungsarbeiten laut Biedermann durch heimische Harthölzer ersetzt. „Das hat uns Zeit gekostet“, sagt Biedermann.
Doch allein das macht die Verzögerung nicht aus. Der Steg soll eine Stahlkonstruktion erhalten. Sie wird in mehreren Teilen angeliefert. Das beauftragte Stahlbauunternehmen habe nun jedoch signalisiert, dass der Einbautermin nicht gehalten werden könne. Als Ursache nannte der Abteilungsleiter Tiefbau Ulrich Biedermann Lieferschwierigkeiten beim Stahl. Biedermann schätzt, dass die Fertigstellung der Brücke sich daher um zwei bis drei Wochen verschieben werde.
So lange können die Schüler allerdings nicht warten. Falls die Lösung mit der Behelfsbrücke nicht klappt, dann bliebe ihnen wie den anderen Radfahrern nur übrig, den Radweg entlang der Kreisstraße 1219 von Unterensingen nach Wendlingen und dort über die Ulrichsbrücke zu nehmen. Und dieser Weg ist ein gutes Stück länger als über den Steg.
Die Sanierungskosten sollen günstiger werden
Indes, trotz Verzögerungen und mehr Baumaterial, bleiben die Kosten für die Stegsanierung im Rahmen. Die reinen Baukosten belaufen sich auf etwa 99.000 Euro, plus 20.000 Euro Nebenkosten. Nach den bisherigen Berechnungen waren rund 140.000 Euro veranschlagt. Laut Ulrich Biedermann werden sie sogar „in jedem Fall günstiger, und das will was heißen“.
Das wird auch die Gemeinde Unterensingen freuen, die sich neben Wendlingen an der Hälfte der Sanierungskosten beteiligt.
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