Neckar Schurwald

Dorfplatz zum „Schnäppchenpreis“

Weil die Baufirmen günstige Angebote abgegeben haben, muss Hochdorf weniger als zunächst vermutet für neuen Festplatz bezahlen.

Ein Meilenstein ist geschafft. Vor wenigen Tagen hat die offizielle Eröffnung des umfassend sanierten Dorfplatzes in Hochdorf stattgefunden. Neben der allgemeinen Öffentlichkeit waren Vertreter der beteiligten Baufirmen und viele Vereinsmitglieder aus dem Ort gekommen, um der Einweihung des südwestlichen Bereichs des Breitwiesenareals beizuwohnen. Der Bürgermeister Gerhard Kuttler begrüßte die rund 100 Gäste, der Musikverein spielte dazu.
Kern des überarbeiteten Bereichs, der als gelungene Kombination aus Funktionalität und Ästhetik bezeichnet werden kann, sind rund 80 Parkplätze und der modernisierte Festplatz, auf dem es nun neue Wasser- und Stromanschlüsse für den fröhlichen Festbetrieb gibt. Insgesamt wurden 3600 Quadratmeter Fläche überarbeitet. Es gibt nun Lademöglichkeiten für E-Autos, die das Engagement der Gemeinde für Nachhaltigkeit und umweltfreundliche Mobilität unterstreichen. Ferner gibt es eine Fahrradreparaturstation, Carsharing und einen Trinkwasserspender.
Eine Ladestation für E-Fahrräder soll noch gebaut werden. Notwendig sind die Parkplätze vor allem für Besucher der umliegenden Einrichtungen. In der näheren Umgebung gibt es das Pflegeheim Amalienresidenz, die Breitwiesenhalle und das Heinrich-Traub-Stadion. Auch die örtliche Grundschule samt Mensa ist nicht weit.
Besonders erfreulich ist es aus Sicht der Gemeinde, dass die Arbeiten wesentlich günstiger als zunächst angenommen beauftragt wurden. Zunächst war das Rathaus von Kosten in Höhe von mehr als 1,1 Millionen Euro ausgegangen. Nun werden es aber wohl nur rund 900 000 Euro sein, wie der Bürgermeister Kuttler erklärte. Zudem rechnet die Gemeinde mit Fördermitteln von rund 600 000 Euro aus dem Landesförderprogramm „Lebendige Zentren (LZP)“. „Es ist sehr günstig für die Gemeinde gelaufen“, so Kuttler. Zurückzuführen sei der günstigere Preis auf gute Ausschreibungsergebnisse. „Das Projekt ist ein Schnäppchen“, findet der Bürgermeister. Begonnen wurden die Bauarbeiten nach dem Musikfest und den Pfingstfeiertagen in diesem Jahr. Etwa die Hälfte des Platzes ist mit Betonpflaster versehen. Der Bereich für das Festzelt ist weiterhin geschottert.
Der neue Dorfplatz ist Teil des Ortsentwicklungskonzepts, das bereits 2012 mit Bürgerbeteiligung erarbeitet und 2023 fortgeschrieben worden war. Und die Entwicklung ist mit der nun abgeschlossenen Überarbeitung des Breitwiesenareals nicht beendet. Auf einer freien Fläche an der Roßwälder Straße gibt es bereits Pläne für ein mehrstöckiges Gebäude, das neben Wohnungen auch Geschäfte und Räume für medizinische Dienstleistungen beherbergen soll. Auch diese Idee entstammt dem Ortsentwicklungskonzept. Ziel ist eine wohnortnahe Versorgung. Wünschenswert seien Angebote wie Obst und Gemüse, Metzger und Bäcker, erklärte Kuttler. Ferner sei nahe der Schule ein weiteres Gebäude geplant, in welchem ab 2026 die Grundschulkindbetreuung stattfinden kann. Die Generierung von Fördermitteln dafür sei bereits in Arbeit, versprach der Schultes.
Der Dorfplatz gilt als zentraler Treffpunkt für die Hochdorfer Dorfgemeinschaft. Besonders ins Auge fallen die neu gepflanzten Bäume, die dem Platz zukünftig eine grüne Note verleihen und obendrein für angenehmen Schatten sorgen werden. Die Pflanzen dienen aber nicht allein als nützlicher Blickfang, sie symbolisieren auch die Verbindung des urbanen Raums mit der Natur. Bänke und andere Sitzgelegenheiten laden zum Verweilen ein.
Symbolisch wurde zur Eröffnung ein blaues Band von Bürgermeister Kuttler, Mitarbeitern beteiligter Baufirmen und Vereinsvertretern durchgeschnitten. Anschließend waren sie und die Gäste zum Besuch des nahen Bauernmarktes eingeladen, der erahnen ließ, wie die Einwohner zukünftig den Dorfplatz zu einem Ort der Begegnung, der Identität und des Zusammenhalts werden lassen können.

Ein Platz, viele Möglichkeiten
Nutzer:
 Zu den Nutzern des neuen Fest­platzes im Herzen des Ortes wird insbesondere der Musikverein Hochdorf gehören. Der Verein zählt gut 350 Mitglieder, wovon rund 50 Musikerinnen und Musiker im Blasorchester spielen. Und er organisiert etliche Veranstaltungen, etwa Frühjahrskonzert, Musikfest, Kirchenkonzert und Weihnachtsfeier.
Carsharing: Wer auf das eigene Fahrzeug verzichten möchte, der hat in Hochdorf in Zukunft die Möglichkeit, ein Auto auszuleihen. Dem Calwer Anbieter „Deer“ werden dafür zwei Stellplätze zur Verfügung gestellt.
Bauernmarkt: Der nächste Bauernmarkt ist für Samstag, 7. Dezember, ab 8 Uhr, terminiert. (bra)

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