Vier Konzerte und ein Filmfestival unter freiem Himmel locken im Sommer Kultur-Fans aus der ganzen Region auf Esslingens Höhen. Das Programm steht.
Sommerzeit ist stets die große Zeit der Open-Air-Veranstaltungen – und die Esslinger Burg zählt zu den beliebtesten Veranstaltungsorten in der Region. Große Namen der internationalen Musikszene wie Roseanne Cash, Van Morrison, Katie Melua, Steve Winwood, Al Jarreau und B. B. King haben auf Esslingens Höhen bereits ihre musikalischen Visitenkarten abgegeben. Und wer gern Filme unter freiem Himmel genießt, ist im alljährlichen Kino auf der Burg an der richtigen Adresse. Mittlerweile ist das sommerliche Kulturprogramm 2025 auf der Esslinger Burg komplett.
Takida: Zum Auftakt des sommerlichen Open-Air-Konzertreigens auf der Burg hat sich am 23. Juli die schwedische Band Takida angesagt. Mit sechs Platin-Singles, drei Platin-Alben und fünf Nummer-Eins-Alben haben Frontmann Robert Pettersson und seine Jungs ein Stück skandinavischer Musikgeschichte geschrieben. Der Sound von Takida ist irgendwo zwischen Post-Grunge, Alternative Rock und Pop-Rock angesiedelt. Ihren Namen verdankt die Band, die von Robert Pettersson, Fredrik Holm und Tomas Wallin gegründet worden war, einer Figur aus der japanischen Anime-Serie Nagareboshi Gin. Vor einem Vierteljahrhundert war Takida an den Start gegangen. Mit dem Song „Losing“ und dem Album „Make you breathe“ gelang 2006 der Durchbruch. Ihren bislang größten Erfolg erzielte Takida mit dem zweiten Studioalbum „Bury the lies“. Seither erobert die Band auch bei Konzerten auch hierzulande eine stetig wachsende Fan-Gemeinde. Auf der Burg wird Takida im Vorprogramm von Those Damn Cross unterstützt.
BAP: Wolfgang Niedecken und seine Band werden auf ihrer „Zeitreise“-Tour am 24. Juli in Esslingen Station machen. Der Titel der Tournee ist Programm: Viele erinnern sich noch gerne an ein Burg-Konzert von BAP im Jahr 2000, als die Band beim Burgfest des Kulturzentrums Dieselstraße auf der Bühne stand. Eine Zeitreise wird’s auch, weil viele Fans noch gern an die alten Hits der Band wie „Anna“, „Verdamp lang her“, „Kristallnaach“, „Wellenreiter“ oder „Do kanns zaubere“ zurückdenken. Mit einigen dieser ewig jungen Songs wird es im Sommer ein Wiederhören geben. Und für so manchen im Publikum werden damit auch eigene Erinnerungen wach. „Es wird kein einziges Stück gespielt, das jünger ist als 40 Jahre. Es wird eine Ü-40-Party“, hatte Wolfgang Niedecken versprochen, als er seine musikalische Zeitreise im vergangenen Jahr begonnen hat. Dass er die alten Hits nicht nur einfach spielt, sondern en passant auch einiges über deren Entstehung und den zeitgeschichtlichen Hintergrund erzählt, macht dieses Programm noch reizvoller.
Parov Stelar: Der österreichische Elektroswing-Pionier Parov Stelar wird am 25. Juli live auf der Burg zu hören sein. Marcus Füreder, wie er mit bürgerlichem Namen heißt, hat sich als DJ und Produzent, Bildender Künstler und Designer einen Namen gemacht. Sein Talent, verschiedene Musikstile versiert miteinander zu verbinden, haben Parov Stelar einige Auszeichnungen eingebracht, diverse Alben zeigen seine Produktivität, im Internet werden seine Clips mit Begeisterung geklickt. Diesen Sommer ist er live auf der Esslinger Burg zu erleben. „Die Fans können sich auf eine Mischung aus Parov Stelars neuesten Tracks sowie einigen alten Favoriten freuen“, versprechen die Veranstalter. Sein Credo hat Parov Stelar so formuliert: „Sich treu bleiben heißt, sich weiterzuentwickeln. Treu bleiben kannst du dir nur, wenn du dir den Raum für Weiterentwicklung gönnst und dich nicht abhängig machst, indem du genau das machst, was die anderen von dir erwarten.“
Culcha Candela: Den Schlusspunkt hinter das Konzertprogramm auf der Burg setzt am 27. Juli das Kult-Kollektiv Culcha Candela. Mit einem Mix aus Hip Hop, Reggae, Latin und Pop hat vor mehr als 20 Jahren alles angefangen. Seither hat sich die Besetzung mehrfach geändert, und mit ihr auch der Stil der Berliner Formation. Die Musik ist mitreißend, die Texte sind mal ernsthaft und sozialkritisch, mal ermutigend und mal voll mitreißender Energie. Titel wie „Hamma!“, „Monsta“ oder „Schöne neue Welt“ haben Culcha Candela eine stattliche Fan-Gemeinde, diverse mit Edelmetall ausgezeichnete Alben und eine ganze Reihe von Preisen wie Echo, Comet oder 1 Live Krone gesichert. Dass sich Mateo Jasik, John Magiriba Lwanga, Omar David Römer und Matthias Hafemann, die sich auf der Bühne Itchyban, Johnny Strange, Don Cali und DJ Chino con Estilo nennen, auch sozial und politisch engagieren, hat ihnen viel Anerkennung eingebracht. Allerdings eckt Culcha Candela bisweilen auch mit kontroversen Äußerungen an.
Kino auf der Burg: Das Kommunale Kino lädt vom 31. Juli bis zum 9. August ins Kino auf der Burg ein. Im Kultursommer 1993 hatte die Burg erstmals ihre Qualitäten als Filmpalast unter freiem Himmel gezeigt – inzwischen ist daraus eine feste Einrichtung geworden. Derzeit sind die Open-Air-Expertinnen und -Experten des Kommunalen Kinos eifrig dabei, neue Filme zu sichten, denn nur die besten, unterhaltsamsten, spannendsten und interessantesten Streifen sollen auf der Burg zu sehen sein. Garniert wird jeder Abend mit einem Liveauftritt einer Band, deren Musik zum Film passt. Beim Publikum kommt das alles sehr gut an: Auch wenn sich das Wetter 2024 nicht von seiner zuverlässigsten Seite zeigte, wurden an elf Abenden insgesamt fast 17 000 Besucher gezählt. Die Veranstalter hätten nichts dagegen, wenn diesmal sogar noch ein paar Tickets mehr verkauft werden würden. Doch da hat – wie bei allen Open-Air-Veranstaltungen – das Wetter ein gewichtiges Wort mitzureden. (adi)
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